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02.10.2024

CO2-freies Heizen und Kühlen mit Brunnenrückgabewasser am Klinikareal

TIGAS hat in Kooperation mit der Tirol Kliniken GmbH eine Wärmepumpe in deren Fernheizzentrale zur Erzeugung von Wärme und Kälte durch Nutzung von Abwärme aus dem Klinikbetrieb errichtet. Damit können bis zu 1.200 Haushalte mit Fernwärme und zugleich das nahegelegene Agnes-Heller-Haus der Universität Innsbruck mit Käl-teenergie versorgt werden.

TIGAS hat die bereits seit über zehn Jahren bestehende und erfolgreiche Energiekooperation mit der Tirol Kliniken GmbH mit einem innovativen und zukunftsweisenden Projekt fortgesetzt und eine Wärmepumpe in deren Fernheizzentrale (FHZ) am Standort Innrain 96 zur Erzeugung von Wärme und Kälte errichtet. Durch den Betrieb der Wärmepumpenanlage wird am Klinikgelände bereits für Kühlzwecke verwendetes Brunnenrückgabewasser ein weiteres Mal zur Bereitstellung von umweltfreundlicher Fernwärme für zahlreiche Haushalte über das sukzessiv ausgebaute Fernwärmenetz der TIGAS in Innsbruck genutzt. Zugleich wird die dabei anfallende Kälteenergie zur Kühlung für das Agnes-Heller-Haus der Universität Innsbruck am Campus Innrain eingesetzt.

„Energieeffizienz, Energieautonomie und vor allem Versorgungssicherheit sind wesentliche Eckpfeiler unserer politischen Strategie für die Stadt. Wir wollen ein komplettes Energiebündel von Wasserkraft, Photovoltaik, Biomasse, Windkraft, Geothermie, Grundwasser und industrielle Abwärme nutzen, um die Energiewende zu schaffen und unsere Klimaziele zu erreichen. Umso mehr begrüßen wir Vorzeigeprojekte wie die Großwärmepumpe der TIGAS. Gerade dem Landesklinikum kommt eine wichtige Rollenfunktion zu, um regionale Energiepotenziale im größeren Stil effizient zu nutzen. Dass von dieser Fernwärme 1.200 Haushalte in und um Innsbruck profitieren, unterstützt unser Ziel Energie für die Bevölkerung leistbar zu machen“, so Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc., Bürgermeister der Stadt Innsbruck auf der Pressekonferenz.

 Keine Energie darf ungenutzt bleiben

Die Wärmepumpenanlage mit einem Investitionsvolumen von rund 2,5 Millionen Euro verwendet das Grundwasser mit einer Temperatur zwischen 12 und 20 Grad Celsius je nach Jahreszeit zur Wärmeerzeugung und das daraus entstehende 6 Grad kühle Wasser kühlt das Agnes-Heller-Haus am Campus-Areal bevor das Restwasser wie bisher in den Inn abfließt.

„Die Großwärmepumpe versorgt umweltschonend und zuverlässig Haushalte mit Wärme und das Projekt steht stellvertretend für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung im Fernwärmenetz der TIGAS im Großraum Innsbruck. TIGAS erfüllt mit einem Anteil von mehr als 60 % regenerativer Energie bereits jetzt die gesetzlichen Ziele von 2030“, betont der kaufmännische Geschäftsführer der TIGAS, Mag. Martin Grubhofer bei der Besichtigung der Anlage im FHZ. Dipl.-Ing. (FH) Georg Tollinger, technischer Geschäftsführer der TIGAS, ergänzt: „Die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Kälte steigert die Gesamteffizienz der Anlage und bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Energieversorgung. Durch diese intelligente Lösung wird das Brunnenwasser dreifach für die Wärme- und Kälteerzeugung genutzt. Mit dem Betrieb der Wärmepumpenanlage werden rund 3.800 Tonnen an CO2-Emissionen im Jahr eingespart.“

Fernwärmetransportschiene der TIGAS

TIGAS betreibt in Kooperation mit industriellen und kommunalen Partnern eine Fernwärmetransportschiene zwischen Wattens und Völs, um bevorzugt industrielle Abwärme und Wärme aus regenerativen Energieträgern für Heizzwecke und Warmwasserbereitung nutzbar zu machen. TIGAS bietet in Innsbruck (mit dem Vertriebspartner IKB), Wattens, Volders, im Gewerbegebiet Mils bei Hall sowie in Rum und Völs eine Versorgung mit Fernwärme an. Mit dem aktuellen Energiemix von mehr als 60 % regenerativer Wärmeaufbringung erfüllt TIGAS bereits heute die erste Stufe des Dekarbonisierungspfads und hat den weiteren Pfad zur Erhöhung von 80 % bis 2035 definiert. TIGAS wird weiterhin das Fernwärmenetz im Tiroler Zentral- und Siedlungsraum als Beitrag zum Gelingen der Energiestrategie des Landes Tirol 2050 ausbauen und verdichten.

Bildunterschrift: Mag. Stefan Deflorian, Geschäftsführer der Tirol Kliniken GmbH, Dipl.-Ing. (FH) Georg Tollinger, MBA, technischer Geschäftsführer der TIGAS, Mag. Martin Grubhofer, kaufmännischer Geschäftsführer der TIGAS, Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc., Bürgermeister der Stadt Innsbruck und Mag. Christoph Larch, Geschäftsführer der Synecotec GmbH.